Ursachen und Symptome

Gehen Sie trockenen Augen auf den Grund: Hier erfahren Sie, wie sich trockene Augen äußern und welche Ursachen dafür in Frage kommen.

Ursachen trockener Augen

Trockene Augen können unterschiedlichen Ursachen zugrunde liegen, die sich nicht immer eindeutig bestimmen lassen. Auch die Erscheinung und Ausprägung trockener Augen variiert von Mensch zu Mensch. Grundsätzlich lässt sich zwischen endogenen und exogenen Ursachen unterscheiden. Dabei sind endogene Ursachen jene, die körpereigene Vorgänge betreffen. Mit exogenen Ursachen sind hingegen äußere Einflüsse gemeint.

Endogene Ursachen

Bestimmte Erkrankungen
Bestimmte Erkrankungen

z. B. Neurodermitis, Rheuma, Diabetes, Schilddrüsen-  oder Autoimmunerkrankungen. Auch eine Meibom-Drüsen-Dysfunktion (MDD)* der Augen kann Augentrockenheit verursachen. Der dadurch verursachte Mangel der fetthaltigen Schicht (Lipidmangel) im Tränenfilm verursacht eine schnellere Verdunstung der wässrigen Tränen.

Alter
Alter

Im Alter lässt die Tränenproduktion durch die altersbedingte Rückbildung des Tränendrüsengewebes nach.

Fehlsichtigkeit
Fehlsichtigkeit

Trockene Augen sind zwar keine direkte Folge einer Fehlsichtigkeit. Allerdings tendieren Menschen mit Fehlsichtigkeit dazu ihre Augen sehr anzustrengen und blinzeln weniger, was den Tränenfilm aufreißen lässt.

Exogene Ursachen

Kontaktlinsen
Kontaktlinsen

Kontaktlinsen stören die Augenoberfläche und den Tränenfilm, sodass trockene Augen verstärkt werden können.

Medikamente
Medikamente

z. B. Betablocker, Hormone aber auch der chronische Gebrauch gefäßverengender Augentropfen („Weißmacher“) oder von Produkten mit Konservierungsstoffen.

Alkohol
Alkohol

Erste wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass regelmäßiger Alkoholkonsum trockene Augen verstärken kann.1 Vermutet wird, dass der Alkohol die Fettschicht des Tränenfilms zerstört und die Zytokinproduktion beeinflusst, was zu Trockenheit führt.

Geringe Flüssigkeitsaufnahme
Geringe Flüssigkeitsaufnahme

Da unser Körper zu 60 % aus Wasser besteht2, ist es wichtig, ausreichend Wasser zu trinken. Andernfalls beeinträchtigt das die gesamte Feuchtigkeitsversorgung – auch die der Augen.

Umfeldbedingungen & Umweltbelastungen
Umfeldbedingungen & Umweltbelastungen

z. B. trockene Luft aus Heizungen und Klimaanlagen sowie Rauchen oder Verschmutzungen wie Ozon und Feinstaub.

Augenbehandlungen
Augenbehandlungen

z. B. Katarakt-Operationen und Laserbehandlungen am Auge.

Bildschirmarbeit
Bildschirmarbeit

Beim konzentrierten Arbeiten unterdrücken wir unbewusst den Blinzelreflex. Dadurch wird die Tränenflüssigkeit nicht ausreichend verteilt – ein Trockenheitsgefühl stellt sich ein.

Symptome trockener Augen

Trockene Augen äußern sich nicht immer durch ein spürbares Trockenheitsgefühl. Auch tränende Augen können eine Ausprägung des trockenen Auges sein – etwa, wenn die Zusammensetzung des Tränenfilms gestört ist. Sie sehen: Trockene Augen haben viele Gesichter:

Brennende trockene Augen
Fremdkörper/Sandkorngefühl
Gerötete trockene Augen
Tränende trockene Augen
Lichtempflindlichkeit oder leichte Sehstörungen
Müde trockene Augen
Eingeschränkter Tragekomfort von Kontaktlinsen
Verklebte Lider (vor allem morgens)

Der Mangel an Tränenflüssigkeit setzt eine Kettenreaktion in Gang, die diverse Beschwerden verursacht: Wenn der wässrige Anteil der Tränenflüssigkeit verdunstet, erhöht sich die Konzentration der gelösten Inhaltsstoffe – im Fall der Tränen sind das überwiegend Salze. Dadurch wird die Gleitfähigkeit der Tränenflüssigkeit beeinträchtigt, was unangenehme Reibung verursacht.

Zusätzlich werden durch den Mangel an Tränenflüssigkeit vermehrt Entzündungsbotenstoffe ausgeschüttet. Die Folge: Rötungen, Schwellungen und weitere Missempfindungen der Augen. Durch die verminderte Gleitfähigkeit der Tränenflüssigkeit wird die Augenoberfläche außerdem nicht mehr richtig vom Tränenfilm überzogen, was die Sicht beeinträchtigen kann.

Die verstärkte Verdunstung der wässrigen Tränenflüssigkeit ist mitunter auch für das paradoxe Tränen trockener Augen verantwortlich: Das Auge versucht den Flüssigkeitsverlust durch eine übermäßige Absonderung (Reizsekretion) der wässrigen Tränenflüssigkeit auszugleichen. Weil der Tränenfilm bei einer gestörten Zusammensetzung aber nicht richtig auf der Augenoberfläche haftet, läuft er schließlich „über“.

Referenzen

Unter einer Meibom-Drüsen-Dysfunktion (MDD) versteht man eine chronische Verstopfung der Meibom-Drüsen. Diese sitzen am Lidrand und sondern ein öliges Sekret ab, mit dem die Fettschicht des Tränenfilms gebildet wird. Sind die Drüsen verstopft, kommt es zu einer funktionellen Beeinträchtigung der Lipidschicht im Tränenfilm, was wiederum seine Verdunstung begünstigt.

1 Gerste, Ronald D., Trockenes Auge: Alkoholkonsum unterbricht den Tränenfilm, Dtsch Arztebl 2012; 109(33-34): A-1704 / B-1382 / C-1360, URL: https://www.aerzteblatt.de/archiv/128473/Trockenes-Auge-Alkoholkonsum-unterbricht-den-Traenenfilm (aufgerufen am 03.04.20).

USGS, The Water in You: Water and the Human Body, URL: https://www.usgs.gov/special-topic/water-science-school/science/water-you-water-and-human-body?qt-science_center_objects=0#qt-science_center_objects (aufgerufen am 03.04.20).

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